Herkunft
Herkunft
Geschichte / Herkunft
1493 führte Christoph Kolumbus auf seiner zweiten Reise Zuchttiere der Pferderassen Berber, Andalusier und Spanischer Genet (ausgestorben) in die neue Welt mit. Diese und weitere auf den folgenden Reisen mitgebrachte Tiere bildeten die genetische Grundlage des Paso Finos. Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus diesen Pferden der heutige Paso Fino.
Die Topografie des südamerikanischen Kontinents, Klima und Umgebung unterstützten die Entwicklung der passgängigen hispanoamerikanischen Pferde. Tagelange Ritte durch unwegsames, unebenes Gelände, auf schmalen steinigen Pfaden verfeinerten und förderten den Takt des Ganges. 400 Jahre Entwicklungszeit (1500 bis 1900), eine qualitative Zucht mit robusten, leistungsbereiten und feingängigen Tieren prägten den heute trittsicheren, ausbalancierten und äusserst leistungsbereiten Paso Fino.
Anfänglich hauptsächlich als Transport und Lasttiere verwendet, unterstützten die bequemen und ausdauernden Pferde in der neueren Zeit Grossgrundbesitzer in der Farm- und Rinderarbeit. Dabei waren die Tiere aufgrund ihres edlen Erscheinungsbildes deren grosser Stolz, mit welchen sie sich auch gerne präsentierten und massen.
Erst ab dem 19. Jahrhundert wurden die Pferde anfänglich an National-Festen präsentiert und später in Wettkämpfen deren Schönheit, Geschwindigkeit und Ausdauer prämiert.
Der Paso Fino
Der Paso Fino wiederspiegelt sein spanisches Erbe: Ein elegantes, stolzes und anmutiges Erscheinungsbild. Die selektive Zucht haben die ursprüngliche Schönheit, Eleganz und das gut proportioniertes Exterieur seiner Vorfahren weiter verbessert. Er ist grazil, wendig, leichtrittig und athletisch, ohne extrem bemuskelt zu sein, strahlt er Kraft und Stärke aus. Sein ausgeprägtes, jedoch stets kontrollierbares Temperament, seine natürliche Gangveranlagung und sein aufmerksames, reaktionsbereites und williges Wesen, sein ausgeprägtes „Brio“ (eifrige Bereitwilligkeit kombiniert mit energischem Einsatz und ausdrucksvoller Präsentation, Leichtrittigkeit) machen den Paso Fino zu einem gesuchten und hervorragenden Freizeitpferd.
Ein elegantes und wohlproportioniertes Pferd
Der Kopf des Paso Fino ist fein, wohlproportioniert und trocken mit einem gut geformten, ausdrucksvollem und intelligentem Gesicht: Grosse aufmerksame Augen, eine flache Stirn. kleine Ohren, ein feinlippiges Maul mit grossen Nüstern und gut ausgeprägte Ganaschen unterstreichen den aufmerksamen Ausdruck des Paso Finos. Sein Hals ist gewölbt, mittellang und hoch angesetzt mit feinem Übergang zum Genick und geprägt von einen langen und üppiger Behang. Er fliesst in eine schräge Schulter und mittelbreite Brust mit harmonischem Übergang in den Rücken. Dieser ist kurz bis mittellang, kräftig, gut bemuskelt und mündet in eine leicht abfallende Kruppe mit tiefem Schweifansatz. Die typische Schweifhaltung des Paso Finos: Er stellt den Schweif gerade nach unten gestreckt oder fahnenartig nach hinten. Die korrekt gestellten, trocken Extremitäten sind grazil; stark mit klar abgesetzten Knochen und Sehnen, mit kleinen, harten wohlgeformten Hufen.
Eignung
Der Paso Fino wird heute neben seinen traditionellen Zuchtgebieten Kolumbien und Puerto Rico insbesondere in den USA gezüchtet. Diese Rasse ist dort seit 1971 bekannt und erfreut sich einer explosionsartigen Beliebtheitszunahme. In der Schweiz steigt die Zahl der Paso Finos seit 1975 stetig an.
Die Hauptmerkmale des Paso Finos sind seine natürliche Gangart, der Paso, sein menschenbezogener Charakter, seine Lernwilligkeit und Intelligenz. Dank diesen Eigenschaften bietet sich der Paso Fino mit seinem edlen Erscheinungsbild nicht nur als ideales Freizeitpferd an, er zeigt zudem viel Einsatz im Sport und Brillanz im Show Ring
Freizeitreiten: Die für den Reiter sehr bequeme, fast erschütterungsfreie Gangart Paso und die Ausdauer des Paso Finos laden zu ausgedehnten Ausritten, Wanderreiten, Cabalgatas usw.ein. Der Paso Fino macht mit, egal was von ihm verlangt wird. Mit seinem Leistungswillen bietet er sich für fast jeden Spass an.
Sport: Mit seiner hohen Lern,- und Leistungsbereitschaft ist der Paso Fino für ambitionierte Reiter, die sich gerne an Turnieren messen, der ideale Partner! Neben den rassetypischen Anlässen eignet er sich dank seiner Ausdauer auch ausgezeichnet für das Distanzreiten und seine Konzentration und das Vertrauen zum Reiter prädestiniert ihn für Patrouillenritte, Gymkhanas usw. Und wer gerne Cattle Work macht, kann ihn aufgrund seines angeborenen Cowsense auch für diese Disziplinen einsetzen.
Show: Das edle und athletische Erscheinungsbild des Paso Fino kombiniert mit dem Reiter in traditioneller kolumbianischer Kleidung sind der Blickfang jeder Show. Die Wendigkeit und die Frequenz im Paso begeistern Zuschauerinnen und Zuschauer immer auf’s Neue. Seine Leistungsbereitschaft, seine Konzentration auf den Reiter machen ihn zu einem ausgezeichneten Showpferd und Publikumsliebling.
Zucht: Die Nachzuchten in der Schweiz sind der qualitativ hochwertigen Reinzucht verschrieben. Es werden laufend reinrassige Paso Finos gezüchtet, Partner für den Freizeitreiter, wie auch für den Sportreiter.
Der Gang
Der rassetypische Gang ist natürlich und den Pferden angeboren. Seine extrem weichen Bewegungen; mit klarer, rhythmischer Viertaktfussfolge im Paso sind energisch, harmonisch und gut akzentuiert. Die Schrittfolge entspricht der natürlichen Fussfolge des Pferdes im Schritt, d.h. hinten links, vorne links, hinten rechts, vorne rechts. Der Schub erfolgt aus der Hinterhand, die Bewegungen werden durch Rücken und Sprunggelenke weich abgefangen, ohne grosse Bewegungen in der Kruppe. Dadurch ist das Pferd im Paso für den Reiter unvergleichlich weich und bequem zu sitzen.
Der Paso wird in drei Geschwindigkeiten mit unterschiedlichem Versammlungsgrad unterteilt: Classic Fino, Paso Corto und Paso Largo. In allen drei Geschwindigkeiten sitzt der Reiter erschütterungsfrei:
Classic Fino – So wenig Raumgriff wie möglich, extrem kurze und schnelle Fussfolge. Der Classic Fino ist ein Showgang mit höchstem Versammlungsgrad.
Paso Corto – Moderate Vorwärtsbewegung bei gutem Raumgriff aber ohne eilig zu werden. Leichte bis mittlere Versammlung je nach Prüfungsanforderung.
Paso Largo – Das schnellste der drei Tempi. Vermehrte Schrittlänge und Raumgriff. Die Endgeschwindigkeit variiert von Pferd zu Pferd, sie darf niemals zu Lasten des Taktes und dem Verlust der Harmonie der natürlichen Bewegungen und der Kadenz gehen.
Zum rassetypischen Paso zeigt der Paso Fino alle anderen Gangarten: Schritt, Trab, Trocha und Galopp.